Wirtschaftsjahrbuch Vest 2005

Wirtschaftsjahrbuch Vest 2005

Aufgabe: Verfassen zahlreicher Unternehmensporträts
Umfang: 144 Seiten
Auftraggeber: Guido Röcken, Herten, und Axel Schuch, Recklinghausen
Gestaltung: Axel Schuch, schuch@work, Recklinghausen

 

Textauszug

 

Tradition und Aufbruch

"Die Wohnungsgesellschaften müssen sich - und das gilt für das Ruhrgebiet in ganz besonderem Maße - neu aufstellen angesichts der demografischen Entwicklung und der Lage am Markt." Mit diesem Statement hat der renommierte Düsseldorfer Architekt Prof. Karl-Heinz Petzinka am 1. Oktober 2004 die Leitung des viertgrößten Wohnungsunternehmens in Deutschland, der THS TreuHandStelle GmbH, übernommen. Und damit weist er auch in eine neue Richtung, in die das traditionsreiche Unternehmen, das Jahrzehnte lang vor allem für Bergmannswohnungen vieler tausend Bergleute stand, in Zukunft gehen müsse. Ein erster Schritt in diese Richtung ist bereits vollzogen: der Umzug in das neue Hauptverwaltungsgebäude der THS auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Horst Ende 2003.

Die frühere Lesebandhalle und spätere Sieberei, das "Herzstück" des Zechenkomplexes, ist so umgebaut worden, dass ein mustergültiges Beispiel für die Neunutzung historisch wie architektonisch bedeutender Gebäude entstanden ist. Integriert in die weitgehend erhalten gebliebene originale Konstruktion, sorgen viel Glas und offene Raumstrukturen für ein kontrastreiches, elegantes, transparentes Erscheinungsbild. Und schon zweimal ist die Verbindung eines historischen Zechenbaus mit visionärer Büroarchitektur prämiert worden: vom europäischen Büromöbelverband als Office of the Year 2004 und von der WESTHYP-Stiftung mit dem "Architekturpreis für vorbildliche Gewerbebauten 2004". 
Nachhaltigkeit und umweltschonende Bauweise sowie die Sanierung und Umnutzung auch denkmalgeschützter Bausubstanz haben bei dem Immobilienunternehmen einen hohen Stellenwert. Neben Nordstern hat die THS u. a. auch in den Umbau des Knappschaftskrankenhauses in Gelsenkirchen-Ückendorf sowie in die Neugestaltung des Hafenspeichers im Duisburger Innenhafen investiert. Dort engagiert sie sich auch für zukunftsweisende Projekte: In Kooperation mit dem weltberühmten Architekten Lord Norman Foster entwickelte sie ein Mietwohnprojekt mit hochwertig ausgestatteten Wohnungen unterschiedlichen Zuschnitts, wie es im ganzen Rhein-Ruhr-Gebiet seinesgleichen sucht. All diese Investitionen haben vor allem ein Ziel: den Menschen und Mieter. Denn nach wie vor ist das 1920 als "Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk GmbH" gegründete Unternehmen hauptsächlich Vermieter. In knapp 80.000 Wohnungen, davon 63.000 allein im Ruhrgebiet, leben heute rund 200.000 Menschen. Und meistens günstig, denn eine ihrer zentralen Aufgaben sieht die THS noch immer in der Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums. Doch ob günstig oder etwas gehobener und anspruchsvoller - die THS versteht sich als Partner ihrer Mieter. Und für diese setzt sie sich überdurchschnittlich stark ein, etwa mit aufwändig gestalteten Grünanlagen und Spielplätzen oder mit ihrem umfassenden Engagement im Umweltschutz. Für ihr verantwortungsbewußtes Umweltmanagementsystem und -controlling ist sie Ende 2004 als erstes deutsches Wohnungsunternehmen nach europäischer Norm zertifiziert worden. 
Neben dem neuen Firmendomizil, mit dem sich die THS eindeutig zum Ruhrgebiet als zukunftsträchtigem Standort bekennt, ist der Weg in die neue Richtung also nicht mehr ganz unbekannt. Und Prof. Karl-Heinz Petzinka, der den langwierigen Strukturwandel dieser Region zu seiner großen Herausforderung macht, startet von einem soliden Fundament. 


Potenziale entdecken, fördern und entwickeln 
Dass Gabi Halfar ihr 1993 gegründetes Unternehmen Transmitter genannt hat, hat gute Gründe. Denn Transmitter bietet Potenzialentwicklung, Wirtschaftsberatung und Mediation an und übernimmt im übertragenen Sinne genau das, was die biochemischen Stoffe in unserem Gehirn tun: Impulse geben, Wissen vermitteln, Verknüpfungen herstellen, Lern- und Veränderungsprozesse in Gang bringen. 
Transmitter besteht aus einem Netzwerk von Trainer(innen), die jeweils ihre individuellen Schwerpunkte haben. Somit ist das Unternehmen ein sich kongenial ergänzender Zusammenschluss unterschiedlicher Professionen. Alle Angebote, die man z.B. als Unternehmen oder Behörde bei Transmitter in Anspruch nehmen kann, von der Wirtschaftsberatung über Supervision, Choaching, Qualifizierung von Führungskräften, Schulung in Kommunikation, Verhandlungstechnik, Konfliktlösung oder Moderation bis hin zur neuen Rechtschreibung, haben dabei stets zum Ziel, die Potenziale des Einzelnen oder Teams zu entdecken, zu fördern und zu entwickeln. 
Die Stärken stärken und die Schwächen erkennen, sind gerade im Berufsalltag wichtige Instrumente. Transmitter bietet dazu unterschiedliche Methoden an, auch spielerischer oder sogar sportlicher Natur: "Der argentinische Tango ist die Umsetzung all dessen, was ich in den Kursen theoretisch vermittle", führt die engagierte Leiterin über ihr neuestes Projekt "Tango für Führungskräfte und ihre Mitarbeiter" aus, nämlich die Balance der Gegenpole: führen - sich führen lassen, senden - empfangen oder sich einlassen - Grenzen setzen. Damit sich das Paar gleichmäßig im Rhythmus bewegt, seien wie in einem Unternehmen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wechselseitig aufeinander angewiesen: wenn sie nicht kooperieren, kommen sie aus dem Takt. Der Erfolg gibt ihr und ihren Netzwerk-Partner(innen) seit 1993 recht. Mittlerweile betreuen sie Kunden wie die Fortbildungsakademien des Innenministeriums NRW, Stadtteilprojekte zur Wirtschaftsentwicklung, Kommunen, Unternehmen, Existenzgründer und Freiberufler. Gabi Halfar ist akkreditierte Beraterin für das Team Management System (TMS), Expertin im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (MVMW) und gelistete Unternehmerin im Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft (RKW).